Die Rauhnächte – 12 mystische Tage und Nächte zwischen Dezember und Januar – sind vielleicht die geheimnisvollste Zeit des ganzen Jahres. Seit vielen Generationen üben sie ihre Faszination aus.
Trotz vieler Ablenkungen und Herausforderungen begehen immer mehr Menschen heute die Rauhnächte als eine besondere Zeit des Jahres. Sie verabschieden das alte Jahr, legen Lasten ab, ringen darum, Enttäuschungen zu akzeptieren oder bedanken sich für die schönen Erfahrungen. Die besondere Stimmung „zwischen den Jahren“ berührt uns, lädt zum Reflektieren ein. In der Zeit „zwischen den Jahren“ ist der Schleier zwischen Diesseits und Jenseits besonders fein, das macht sie so magisch und intensiv.
Unsere nächtlichen Träume sind oft bunter und tagsüber sind wir feinfühliger als sonst. Wir orakeln, sind offen für geheimnisvolle Zeichen und Zufälle – vielleicht gibt es davon jetzt sogar mehr als sonst. Oder wir lauschen einfach der besonderen Energie der Tage und Abende. Dabei wandern unsere Gedanken zurück ins vergangene Jahr und voraus ins neue.
Engel, Geister, Räucherwerk und viele Namen
Vielleicht zeigt sich in der Dämmerung ein Engel oder ein anderes wohlmeinendes Geistwesen. Oder ein lieber Verstorbener nimmt Kontakt mit uns auf – vieles ist möglich. Auch unfreundliche Geister können in diesen Tagen vermehrt ihr Unwesen treiben. Deshalb wird jetzt viel geräuchert: Weihrauch, Salbei oder andere Kräuter, die reinigen und vor bösen Geistern schützen, sind sehr gefragt in diesen Tagen.
Deshalb wohl hießen die Rauhnächte auch „Rauchnächte“ oder „Rauchzwölfer“. Andere schöne Namen sind Wunderzeiten, Hexenwoche, Magische Nächte. Etwas spröde mutet die Bezeichnung „krumme Tage“ an. Das klingt nach wachsam und respektvoll.
Respekt war auch angebracht, denn die Menschen waren sich der Gegenwart der Geister gerade zu dieser Zeit sehr bewusst. Mit kleinen Geschenken sicherten sie sich deren Wohlwollen im Haus und auf dem Grundstück.
Aufräumen und Putzen hält ebenfalls unfreundliche Geister fern. So bekommt unser traditioneller Weihnachtsputz eine weitere wichtige Bedeutung. Mehr zur Geschichte und den Bräuchen der Rauhnächte in vorchristlicher Zeit findest du hier.
Die Nacht der Wunder und Geschenke
In den meisten Regionen werden 12 Rauhnächte begangen, startend mit dem 24. Dezember. Vielerorts beliebt ist auch die 13. Rauhnacht. Es ist die „Nacht der Wunder und Geschenke“. Schon der Name verrät etwas von ihrer liebevollen Magie.
Wir schauen noch einmal auf die vergangenen 12 Tage und Nächte zurück und begrüßen das neue Jahr mit einem Feuer, einer Kerze oder was sonst für uns passt. Eine schöne Tradition ist es auch auch, lieben Menschen und auch uns selbst ein kleines Geschenk zu machen, denn es ist der 6. Januar, der Drei-Königs-Tag. Mehr Inspirationen findest du in meinem Rauhnachtbegleiter, den ich dir weiter unten verlinkt habe.
Mancherorts beginnen die Rauhnächte bereits am Abend des 21. Dezember, mit der längsten Nacht des Jahres. Dann wäre die letzte Rauhnacht vom 2. zum 3. Januar. Es gibt also keine einheitliche „Regelung“ – so können wir dem folgen, was sich gut für uns anfühlt.
Träume, Wünsche, Rituale – Ein paar Minuten für das neue Jahr
Traditionell ist während der Rauhnächte der Schleier zum nächsten Jahr sehr fein – es sind „Orakelnächte“. Vieles kann uns Hinweise für die kommenden 12 Monate geben – Träume, Lieder, vermehrt auftretende „Zufälle“. Deshalb magst du vielleicht ein Tagebuch führen, in dem du alles notierst, was du im Traum und am Tage erlebst.
Auch wenn Du wenig Zeit hast, kannst Du täglich ein kleines stimmungsvolles Ritual durchführen: Du kannst in jeder Rauhnacht eine Karte für die Energie des entsprechenden Monats ziehen: In der 1. Rauhnacht für Januar, in der 2. Rauhnacht für Februar. Mache dir Notizen, um später deine Erfahrungen mit dem Orakel zu vergleichen.
In der 13. Nacht ziehst Du eine Karte für die Energie des Jahres. Dafür eignet sich ein schönes Engelorakel oder ein spezielles Rauhnacht-Kartendeck.
Oder du schreibst 12 Zettel mit deinen Wünschen, faltest sie und bewahrst sie in einer schönen Schachtel oder einem Glas auf. In jeder nacht ziehst du einen Zettel und übergibst den Wunsch an die Engel. Spürst du die besondere Magie, wenn du den Zettel ungelesen verbrennst?
Jede Nacht hat ihre eigene Magie
Jede Rauhnacht ist mit einem eigenen Thema verbunden. Du kannst dich diesen Energien auf deine eigene Art nähern. Das hängt auch davon ab, wieviel Zeit du dir nehmen kannst und magst.
An manchen Tagen machst du vielleicht eine Mini-Meditation und notierst anschließend die inneren Bilder, Gefühle oder Gedanken, die sich eingestellt haben. Das kann schon reichen, dass du zur Ruhe kommst und in Deine Mitte findest. Immer gilt: Passe deine Rauhnacht-Rituale entsprechend Deinem Gefühl an, dazu eignen sich
- farbige Kerzen
- Blüten
- Düfte
- Harmonische Klänge
- Spezielle Symbole
- Gebete
Lass Dich inspirieren, die besondere Energie der Zeit zwischen den Jahren besinnlich und besinnend zu zelebrieren, so wie es sich für dich stimmig anfühlt.
Tipp: Halte in diesen Tagen ein Notizbuch bereit. Es kann dir gute Dienste leisten als „Rauhnacht-Tagebuch“. Notizen in dieser Zeit können dich das ganze Jahr über begleiten. Du kannst deine Träume hier notieren und die jeweils gezogene Karte hier festhalten.
Du möchtest deine Träume nutzen, um dich selbst besser kennenzulernen? Dann empfehle ich dir meinen Beitrag zur Traumdeutung. Als Ergänzung können dich die Hintergründe zur Geschichte der Traumdeutung inspirieren.
Dein Rauhnachtbegleiter zum Download
Wie wird sich die Botschaft jeder Rauhnacht in dem jeweiligen Monat zeigen? Auch besondere Ideen, Gedanken und Beobachtungen des Alltags können hier ihren Platz finden. Denn die Rauhnächte entfalten ihre Magie auch mitten im Alltag und schenken Dir besondere Momente und Eingebungen.
Anregungen, wie du die Energie einer jeden Rauhnacht für dich nutzen kannst – egal, wieviel Zeit du zur Verfügung hast – findest du in in deinem Rauhnachtbegleiter zum Download.
Ich wünsche Dir viel Freude und Besinnlichkeit bei Deinen ganz persönlichen Rauhnacht-Ritualen!
PS: Dir fällt das alles schwer, weil du gerade mit einem oder mehreren Rückschlägen zu kämpfen hast? Dann könnte mein Beitrag zum Thema Akzeptanz eine Inspiration für dich sein. (Spoiler: Akzeptieren heißt nicht „Einverstandensein“.)
Wenn du über ein oder mehrere Themen sprechen möchtest, die dich gerade bewegen, dann buche gern ein Beratungsgespräch mit mir. Zu deiner Erstbuchung erhältst du 15 Minuten Gratis dazu.
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bearbeitet v. Karola Kruse